Montag, 4. Februar 2019

Wie alles begann… Crossing all over

Teil 19 - Der Goldene Rächer
Was ich persönlich besonders hasse, sind Bildkürzungen bei Comics. Wer Bastei oder Kauka sammelt, kann davon ein Lied singen, nämlich das von "Marken Paul". Gottlob blieben die deutschen Marvels von solchen Eingriffen weitestgehend verschont. Allerdings fehlten immer wieder einzelne Bilder für Einleitungstexte oder auch ganze Seiten, wenn zu lange Stories nicht in ein Heft passten. In den ersten Jahren der Williams Marvel-Phase betraf das hauptsächlich die Fantastischen Vier, die Spinne und Prinz Namor. Frankenstein, der Dämon oder die Rächer waren eher die Ausnahme.

Besonders ungeschickt sind solche Kürzungen bei Crossovern. Der Zweiteiler mit dem Kampf zwischen Iron Man und Sub-Mariner beginnt in Tales Of Suspense #79 und endet in Tales To Astonish #82. Die vorherige (Zweit-)Story endet in Spinne Nr. 10 (Mai 1974) und setzt sich in Rächer Nr. 88 (Juni 1978) fort. Das letztgenannte Abenteuer erschien zwar auch in den Hit Comics des bsv, aber auf drei Nummern (29, 33 und 37) verteilt, um zwei Halbseiten für die Einleitungstexte gekürzt und dann noch falsch als 3. Fortsetzung einer anderen, zuvor veröffentlichten Namor-Geschichte bezeichnet. Der Abschluss entfiel, weil der bsv kurzzeitig aus dem Druckverbund ausscherte.

Übrig blieben acht von zwölf Seiten, die der Williams Verlag in Spinne Nr. 11 quetschte. Ein für den Fan nicht hinnehmbarer Zustand! Hinzu kam, dass sich Klaus Recht mit Ewald Baluch und dessen Agentur verkracht hatte und es deshalb zu einer Übergangsphase mit grauenvollem Maschinenlettering kam. Angeblich soll das bei einer Weihnachtsfeier geschehen sein und Baluch weigerte sich, die bereits fertigen Druckvorlagen herauszugeben. Dadurch wechselte der Druckort wohl auch von Intergrafica Italien nach Deutschland.

Die Mehrkosten versuchte man durch eine Seitenreduktion aufzufangen. Der Umschlag wurde einfach weggelassen und alles auf demselben Papier gedruckt, welches qualitativ besser war als das bisherige, vom Umschlag abgesehen.

Wie auch immer, jedenfalls keinesfalls schön. Da lag es nahe, die fehlenden Seiten zu übersetzen und die Sprechblasen mit einer ähnlichen Schrift zu füllen. Der Abdruck erfolgte in Das sagte Nuff! Nr. 7. Für die Premium-Abonnenten gab es das Ganze als komplettes 12-seitiges Einzelheft in schwarzweiß ohne separates Cover. So konnte der geneigte Leser endlich das ganze Spektakel zwischen Tales Of Suspense #79 und #80 erleben und die bislang unvollständige Handlung nachvollziehen.

Irgendwie stand dieses Crossover unter keinem guten Stern, denn Gene Colan gab den Zeichenstift nach Seite 2 an Jack Kirby weiter, da er an einer Grippe erkrankt war, wie Stan Lee im Einleitungstext erwähnt. Stan wiederum ließ Roy Thomas das Abenteuer zu Ende schreiben.












Teil 20
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