Montag, 4. Februar 2019

Wie alles begann… Caught in the act

Teil 20 - Ärger mit den Comic-Seiten
Zur Auflockerung des Nuff-Magazins fand ich Comic-Teile unerlässlich. Neben ganzseitigen Abbildungen wollte ich unbedingt Fehlstellen und seltenes Material abbilden. Mit Marlies Gerson als Kooperationspartnerin war fast alles möglich. Beschränkten sich die Bilder aus Das sagte Nuff! Nr. 1-3 auf Material, das ich entweder entfärbt oder einfarbig 1:1 digital "nachgebaut" hatte, wie z.B. die Eröffnungsseite aus Spinne Nr. 1 oder den Silver Surfer aus Thor Nr. 1, konnte ich spätestens ab Nuff Nr. 4 noch einen draufsetzen.

In Das sagte Nuff! Nr. 6 gab es zunächst das Mittelseiten-Poster mit Peter Parker von John Romita sr. gezeichnet. In Nr. 7 folgten die fehlenden Seiten der Iron Man/Sub-Mariner Story. Die achte Ausgabe präsentierte die übersetzten Spider-Man Probestrips, sowie zwei Seiten, die Williams in Frankenstein Nr. 7 und 8 ausgelassen hatte.

Dafür zerlegte ich meinen US-Marvel Essential Band, scannte die betreffenden Seiten ein und setzte das Lettering von Clemens Raschke aus einzelnen Buchstaben zusammen. Es sollte ja stimmig aussehen. Die Leserschaft könnte die Seiten fotokopieren, zurechtschneiden und die Frankenstein-Hefte mit diesen Einlegern vervollständigen.


Mit der Nr. 8 von Das sagte Nuff! fand auch ein kleiner Umbruch statt. Ich hatte nicht mehr genügend vorproduziertes themenspezifisches Material, um die 48 Seiten termingerecht füllen zu können. So kam es, dass ich das FV-Abenteuer aus Hit Comics Nr. 4, welches bei Williams zwischen Die Fantastischen Vier Nr. 40 und 41 fehlte, in meiner Nr. 8 und 9 in zwei Teilen abdrucken wollte. Immerhin war das Material schwer aufzutreiben und auf dem Sammlermarkt teuer.

Diese Seiten hatte ich bereits bearbeitet, als ich am FV-Artikel für Martin Jurgeit schrieb. Damals konnte mein verwendetes Computerprogramm keine Drehungen bei einfarbigen Scans vollführen. Deshalb sind die angeglichenen Panelränder teilweise unterschiedlich stark. Das fällt allerdings nur auf, wenn man es weiß (oder, wie jetzt hier, darauf hingewiesen wird). Es hätte also noch perfekter sein können.

Leider machte ein Posting eines begeisterten Lesers im Panini-Forum eine Fortsetzung unmöglich. Absichtlich hatte ich diesmal kein Belegexemplar nach Stuttgart geschickt. Doch das Ausposaunen, wie großartig und genial die zehn super-seltenen Comic-Seiten wären, konnte der deutsche Lizenznehmer so nicht stehen lassen. Panini Verlags-Produktmanager Thorsten Kleinheinz schickte mir ein entsprechendes Schreiben, das ich allerdings nicht aufbewahrt habe. Vielleicht war es auch eine Privatnachricht über das Verlagsforum.


Jedenfalls musste ich dadurch umschwenken. Da Carlsen eine Zeitlang die Lizenzrechte für Gaston nicht verlängerte, gab es mit Franquins Kultfigur keine Probleme wegen des Einseiters auf der Rückseite des Magazins. Auch hier baute ich den Text digital aus diversen Gaston-Alben, die Karin Qulitzsch gelettert hatte, zusammen. Das U-Comix Original war einfach zu Underground. Allerdings machte sich die Autokorrektur selbständig und als ich "Keine Macht den Drogen!" in den dazugehörigen Artikel schrieb, das "m" klein. Was leider beim Korrekturlesen nicht auffiel.

Das Ergebnis kann sich auf alle Fälle sehen lassen, finde ich. Insgesamt ist Das sagte Nuff! Nr. 8 eine runde Sache geworden. Denn auch Daniel Gramsch hat bei der Kolorierung des Frankenstein-Titelbilds ganze Arbeit geleistet.

Das Cover der geplanten Nr. 9 mit Thor ersetzte ich durch Spider-Man in der Falle, umringt von der Polizei von Amazing Spider-Man #70, um die Situation zu verdeutlichen. Hierfür war die Retusche nicht ganz einfach. Ich entfernte den Originalschriftzug und setzte Steinchen für Steinchen der Mauer digital nach. Auch sollte die Signatur, anders als bei Panini im Spider-Man komplett Schuber vollständig zu sehen sein. Nach einer gefühlten Ewigkeit von Arbeitsstunden entschied ich mich dafür, das Signet nicht zu retuschieren, sondern es einfach einen knappen Zentimeter zu verlängern. Durch den Beschnitt fällt das kaum auf. Wer nachmisst merkt allerdings, dass im Vergleich zu den anderen Nuff-Heften etwa 5 mm mehr an rosafarbenem Streifen da sind.

Das sagte Nuff! Nr. 9 erhielt statt der FV-Fortsetzung eine andere, ganz besondere Story aus dem Haus der Ideen.

Teil 21
Zurück zu Teil 1