Freitag, 25. Januar 2019

Wie alles begann… Fortsetzung

Teil 2 - Die Jahrtausendwende
Nach meinem Krankenhausaufenthalt spurtete ich zum nächstgelegenen Comic-Händler. Und dort fiel mir, ob der Preise für Superhelden-Comics, die Kinnlade auf den Boden. Ich wollte doch nicht den ganzen Laden kaufen, sondern nur ein paar alte Spinne-Hefte im Anschluss an den ersten Spider-Man komplett Schuber. Verzweifelt versuchte ich, Quellen auszumachen, die erschwinglich waren.

Da kam mir die Idee, meinen Dad zu fragen, ob er nicht seine ungelesenen Comics der letzten drei Jahre wieder verkaufen wollte, statt sie nur rumliegen zu lassen. Gesagt, getan. Für die Erstausgaben und das limitierte Variantcover-Zeugs von Dino und Co. zahlte der Händler richtig gut. Und… wir teilten den Gewinn. Davon kaufte ich zwei Privatsammlungen und hatte dadurch bis auf ein paar Einzelhefte zumindest Die Spinne von Condor komplett. Das war zwar nicht ganz das, was ich wollte, aber immerhin Spider-Man. Von einer Kinderbedarfsbörse brachte mir ein Verwandter, der meine auflodernde Sammelleidenschaft mitbekam, zudem die ersten sechs Condor-Spinne in tadellosem Zustand mit.

Parallel fing ich an, Paninis Fortsetzung ab 1997 nachzukaufen und zu lesen. Die hohe Auflage sorgte dafür, dass Frieder Maier von der Sammlerecke sowohl in Nürtingen als auch Esslingen die "halber Preis"-Ecke davon voll hatte. Auch konnte ich in einem nahegelegen Laden, der seine Second Hand-Schallplatten und Comics gegen die weit mehr angesagten aktuellen Handys ausgetauscht hatte, eine riesige Marvel-Kiste erwerben. Damit war ein Grundstock gelegt, auch wenn die Kohle von meinem Dad jetzt komplett aufgebraucht war.


Und Frieder Maier drehte mir den "Die Spinne - das fehlende Jahr"-Schuber an, was die Lage nur noch verschlimmerte. Mir fehlten einfach zu viele Williams-Hefte. Mithilfe der Listen in den Hit Comics-Magazinen von Martin Jurgeit und anderen, gelang es mir, nach und nach eine Lese-Sammlung aus dem Bereich von Spinne Nr. 1-137 zusammenzustellen. Stets nahm ich die preislich günstigste Variante, Zustand (fast) egal. Als gute Quelle erwies sich Frank Erber, der die Zustände einfach pauschal mit Z2 oder besser bewertete und seine Preise deshalb nicht so hoch ausfielen wie bei anderen Gewerbetreibenden aus der Branche.

Nun besaß ich einen bunten Spider-Man Mix aus späten schwarzweißen und farbigen Hit Comics, einigen Williams-Ausgaben und eben das erwähnte Material von Condor und Panini. Der Hauptteil bestand jedoch, wie schon in den 1980er Jahren aus den Williams-Sammelbänden mit dem Titel "Marvel Superband Superhelden".


Das aufkeimende Internet machte den Einkauf leichter. Mittlerweile waren zwei weitere Jahre vergangen und Finanzminister Theo Weigel hatte, wie versprochen, die Staatsverschuldung halbiert, indem er den Euro nun auch als reales Zahlmittel eingeführt hatte. Nach einer gescheiterten Aufnahme an der Fachhochschule für Gestaltung absolvierte ich eine zweijährige Ausbildung zum Mediengestalter an einer Vollzeitschule. Meine eingereichte Bewerbungsmappe sorgte zumindest bei meinen ehemaligen Schulkollegen vom Berufskolleg für Furore und reichte auch noch für die Einladung zur Aufnahmeprüfung. Woran es genau lag, dass die Profs mich nicht genommen haben, lässt sich nicht nachvollziehen. Neben diversen Textaufgaben sollten wir auch ein Pferd aus dem Kopf zeichnen. Ich denke allerdings nicht, das meines schlecht aussah.

Durch meinen Schülerstatus fiel das Budget noch knapper aus, zumal ich mittlerweile meine erste eigene (Miet-)Wohnung in Beschlag genommen hatte. Direkt unterm Dach mit Wohn-, Schlaf- und Arbeitszimmer, das mindestens zur Hälfte auch Comic-Zimmer war. Inzwischen konnte ich die ersten Marvel Essentials aus den USA importieren. Eine mehr als günstige Alternative zu den Originalausgaben. Jetzt hatte ich manche Stories in mehrfachen Varianten (Marvel Essential, Spider-Man komplett, Williams, bsv Hit Comics) vorliegen. Und ich begann zu vergleichen...

Teil 3
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