Sonntag, 10. Mai 2020

Der Teufelskerl, ein Mann ohne Furcht!

Immer, wenn ich die zur Einleitung in die Fortsetzungen umfunktionierten Titelbildmotive der Zweithelden in den Williams-Marvels sehe, frage ich mich, wie es wohl gewesen wäre, wenn auch diese ihre eigenen Heftreihen bekommen hätten… Das Material in Form von Bild und Text ist fast immer vorhanden, man muss es "nur" vereinen. Je nach Vorlage kann das relativ einfach oder auch sehr, sehr aufwändig sein. Hier ein paar Ergebnisse, wie es hätte aussehen können, wenn Daredevil alias DER DÄMON als Serie bei Williams gelaufen wäre.





Interessant ist, dass DD bei Williams von Beginn an ein rotes Kostüm trug. Allerdings wurde das nicht bei allen Story-Fortsetzungen vor Daredevil #7 beachtet. So kam es ab und an zu "Ver-wechsel-ungen" und das "neue" Kostüm war weniger ein Highlight als in den USA.

























Als kleiner Bonus folgt hier noch das von Williams anno 1974 übersprungene Daredevil #5, welches auf Deutsch erstmals 2002 in Marvel Klassik Bd. 12 von Panini erschien. Grundlage für den Fake war ein dänisches Heft von 1967, bei dem ich das DD-Kostüm passend zu den anderen Williams-Veröffentlichungen umgefärbt und die Schrift eingesetzt habe, die Williams in der Anfangszeit verwendet hat.


Montag, 4. Mai 2020

Never fake an... IRON MAN!

Nachdem die Serie des Eisernen nach 12 Williams-Heften eingestellt wurde, ließ der Verlag IRON MANs Abenteuer chronologisch weiterlaufen. Dafür musste CAPTAIN MARVEL seinen Platz in den RÄCHER-Heften räumen. Die Nr. 13 von DER EISERNE dürfte bereits druckfertig gewesen sein, da beim Abdruck in Die Rächer Nr. 45-46 ein anderer Letterer als bei der Hauptstory zum Einsatz kam und an den Stellen, an denen geteilt wurde nochmal eine abweichende Handschrift zu sehen ist.



Wie bei THOR in den Spinne-Heften und eigentlich auch allen anderen Zweitserien bei Williams, kamen immer wieder Original-Titelbildmotive für die Fortsetzungen zum Einsatz. Wie hätte es wohl ausgesehen, hätte es davon "echte" Williams-Hefte gegeben, wenn die Serie(n) regulär weitergelaufen wären...







Freitag, 1. Mai 2020

Ungewollter Abrieb

Es gibt produktionstechnische Fehler, die man als Comic-Sammler so gar nicht gebrauchen kann. Bestes Beispiel ist das sogenannte "Williams-Loch", welches vor allem bei Spinne Nr. 61 bekannt ist. Diese Stanzmarke betraf aber auch einige andere Hefte und Serien des Verlags, z.B. Thor Nr. 31.

Wenn solche Unschönheiten publik werden, schaut mancher Sammler doch nochmal nach und muss die scheinbar perfekte Sammlung durch erneute Einkäufe anpassen. So geschehen, als ich für einen Artikel zum Thema recherchierte und sich so mancher aus meinem Bekanntenkreis ärgerte und den nächsten Comichändler kontaktierte.


Nun ist Condor nicht gerade ein beliebtes Sammelgebiet, aber auch dort passierten Fehler in der Produktion. Einer, der besonders häufig auftritt, betrifft die Thor-Einleitungsseite in Spinne Nr. 14. Im Bereich von Lokis Beinen zeigen sich Abrieb oder Schlieren, die in der Druckerei entstanden sein müssen. Es ist schwer, ein Heft ohne diesen Fehler zu finden.

Obwohl mir das Heft über die Jahre mehrfach durch die Hände ging, hatte ich selbst nur ein Exemplar, bei dem sich der Makel nicht zeigt. Ausgerechnet das stammte aus einem Condor-Sammelband. Wie unterschiedlich groß der Fehler ausfallen kann, zeigt sich auf den Bildern.


Die Story aus US-Thor #167 gehört der Originalchronologie nach in den Bereich von bsv/Williams mit einem Cover-Motiv von John Romita sr. (welches bei Condor für die Einleitung in die Fortsetzung verwendet wurde). Ansonsten wäre es mir vielleicht gar nicht aufgefallen.

Donnerstag, 30. April 2020

Die Williams-Sammelbilder von 1974

Wenn sich jemand fragt, warum Die Spinne Nr. 1 oder Rächer Nr. 1 von Williams öfter mal ohne Umschlag auftauchen, könnte das eventuell an den entfernten ganzseitigen Marvel-Sammelbildern liegen.

Insgesamt elf Nummern vergab der Verlag für neun verschiedene Motive. Auch die Häufigkeit der Abdrucke zwischen 1x und 5x schwankte stark. Eine Logik sucht man dabei wohl vergeblich. Es sollte wohl nett aussehen und sich verkaufen…

Sammelbild Nr. 1 - Das Ding
Gleich 5x gab es das Sammelbild von Blauauge Ben im Januar 1974. Nämlich auf den Rückseiten von Die Spinne Nr. 1 und 2, FV Nr. 1, Rächer Nr. 1 und Thor Nr. 1. Wie einige andere Spiel- und Zusatzseiten stammte das Motiv von einer Marvel-Produktion für den englischen Markt (Mighty World Of Marvel, etc,), die in den USA erstellt wurde.


Sammelbild Nr. 2 - Hulk
Unser Grüner Goliath war in - bzw. auf - der jeweiligen Nummer 2 von: Thor, Rächer, Dracula und Frankenstein plus auf der Rückseite von FV Nr. 3 zu finden.



Sammelbild Nr. 3 - Aquarius
Während andere Sammelbild-Motive bis zu fünf Mal abgedruckt wurden, schaffte es Namor nur auf die Rückseiten von Hulk Nr. 3 und FV Nr. 6.



Sammelbild Nr. 4 und 8 - Odin
Im März 1974 erschien das Sammelbild von Göttervater Odin zunächst als Nr. 4 auf den Rückseiten von FV Nr. 5 und Spinne Nr. 6, um dann als "Sammelbild Nr. 8" nochmal auf der Rückseite von Thor Nr. 3 aufzutauchen...



Sammelbild Nr. 5 und 6 - Thor
Auch das Thor-Motiv erschien mit zwei unterschiedlichen Nummern. Allerdings nur auf den Heftrückseiten von FV Nr. 8 (als Sammelbild 5) und auf Frankenstein Nr. 4 (als Sammelbild Nr. 6).


Sammelbild Nr. 7 - Die Fantastischen Vier
Sammelbild Nr. 7 folgte als Nachzügler in FV Nr. 13 etwa ein Vierteljahr nach Sammelbild Nr. 11. Alle anderen Sammelbilder erschienen innerhalb der ersten vier Marvel-Monate bei Williams.

Sammelbild Nr. 8 - Odin
(siehe Sammelbild Nr. 4)


Sammelbild Nr. 9 - Dracula
Unser aller Lieblingsblutsauger ist auf den Rückseiten von Hulk Nr. 4, Dracula Nr. 4 und FV Nr. 7 zu finden.


Sammelbild Nr. 10 - Das Monster von Frankenstein
Das "monströse" Sammelbild Nr. 10 wurde nur einmal abgedruckt und zwar auf der Rückseite von Rächer Nr. 4.


Sammelbild Nr. 11 - Die Spinne
Kaum ein anderes Motiv wurde so oft verwendet wie die Spider-Man Zeichnung von John Romita sr. von Amazing Spider-Man #100. Die Williams-Sammelbildvariante erschien auf den Rückseiten von Spinne Nr. 7 und 8 und Thor Nr. 4.

Mittwoch, 29. April 2020

Hütet euch vor… der Witwe in schwarz!

Die Back Widow-Anthologie
Natasha Romanoff ist nicht erst seit ihrer Leinwandverkörperung durch Scarlett Johansson bekannt. Die Rächerin war zunächst eine russische Spionin und Widersacherin von Iron Man. Sexy wurde sie erst, als John Romita sr. sie in ein hautenges schwarzes Kostüm zwängte. So geschehen im Jahr 1970 in Amazing Spider-Man #86.

Dieser Tage erschien der nächste Marvel-Anthologie Band im schwarzen Überformat und kann sich neben denen von Deadpool, Spider-Man, Thor, Avengers, X-Men, Stan Lee, Captain Marvel, Iron Man und Captain America im Regal einreihen. Damit sind inzwischen zehn Bände erschienen, die ein gutes Gesamtbild abgeben.

Die Zusammenstellung reicht diesmal von 1964 (Tales Of Suspense #52) mit Black Widows erstem Auftritt in einer Iron Man-Story bis zur relativ aktuellen zwölfteiligen Black Widow-Reihe von 2016/17.

Für Marvel-Klassiker Fans sind folgende Stories interessant:
- Tales Of Suspense #52
(erschienen auch in Williams Die Rächer Nr. 47 und 48, sowie als Einzelheft in einem der Panini-Jubiläumspacks aus dem Jahr 2000 und in Hachettes Superhelden Sammlung Bd. 13)
- Amazing Spider-Man #86
(erschienen auch als Die Spinne Nr. 87 von Williams, im Spider-Man komplett Jahresschuber 8 und in Hachettes Superhelden Sammlung Bd. 13)
- Daredevil #81, 90 und 91
(1971/72)
- Marvel Team-Up #83-85 
(1979)

Außerdem im Inhalt:
- Bizarre Adventures #25 (1981)
- Marvel Fanfare Vol. 2 #10 (1983)
- Black Widow 1 #1 (1999, Marvel Knights)
- Black Widow #1 (2004)
- Secret Avengers #20 (2012)
- All-New Marvel Now Point One #1 (2014)
- Black Widow #1 (2014)
- Black Widow #3 (2016)

Die Highlights für mich sind natürlich die drei bislang auf Deutsch unveröffentlichten Daredevil-Ausgaben von Gerry Conway und Gene Colan. Leider sind die Originaltitelbilder in den Anthologie-Bänden nur verkleinert abgebildet. Da Daredevil #81 noch zu Zeiten des bsv-Druckverbunds erschien, gibt es aber immerhin eine niederländische Version. Ein farbiges Hit Comics-Heft hätte bei einer Weiterführung der deutschen Reihe (Hit Comics - Der Dämon Nr. 1-4) folgendermaßen aussehen können…


Bei Amazing Spider-Man #86 ist zu begrüßen, dass nicht mehr die unzureichende Farbvorlage aus der Spider-Man komplett Schuber-Reihe verwendet wurde. Das grobe Druckraster war damals echt heftig und sah keinesfalls schön aus. Es wirkte wie von einer US-Pocket-Ausgabe hochgezogen, was mangels Vorlage durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Schade, dass man nicht noch Daredevil #83 mit in die Anthologie integriert hat, denn auch dafür steuerte John Romita sr. ein Cover mit einer Black Widow im engen Latex-Kostüm bei.

Auch die drei Marvel Team-Ups kommen endlich im unverkleinerten Format. Diese waren auf Deutsch bisher nur in Die Spinne Taschenbuch Nr. 17 des Condor Verlags erhältlich. Dafür gab es aber immerhin die Vorgeschichte, ebenfalls mit der "Schwarzen Witwe" aus Marvel Team-Up #82 und einen dreiseitigen Sachartikel von Hajo F. Breuer dazu.


Insgesamt bietet die Black Widow-Anthologie also Einiges, nicht nur für Fans des klassischen Marvel-Stoffs. Wieder ein neues Puzzle-Teil dass die Lücken im Gesamtmotiv der deutschen Marvel Comics etwas kleiner macht. Deshalb auch hier meine Kaufempfehlung!