Die Superschurken-Sammlung (Teil II)
Das Premium-Abonnement der "Superhelden-Sammlung" von Hachette Collections beinhaltet die "Superschurken-Sammlung". Nun ist der zweite Band erschienen, der sich nach RED SKULL voll und ganz dem schurkischen DR. DOOM widmet. Als Auftakt gibt es den ersten US-Auftritt des maskierten Bösewichts aus Fantastic Four #5 und damit gleichzeitig die erste Reise mit Dooms Zeitmaschine, die in der weiteren Marvel-Chronologie immer wieder auftauchen soll. Doom entführt Susan Storm und zwingt die restlichen Mitglieder der FANTASTISCHEN VIER in die Vergangenheit zu reisen und ihm den Schatz des Piraten Blackbeard zu bringen.
Eine genial-komische Geschichte aus den Anfangstagen des Marvel-Zeitalters, erschaffen vom Dream-Team Stan Lee und Jack Kirby. Leider konnte der Williams Verlag anno 1974 diese Story, vermutlich mangels Originalvorlage, nicht bringen. Lediglich das Titelbild erschien im Mai 1976 als Mini-Poster im FV-Heft Nr. 58. Die deutsche Erstveröffentlichung übernahm der Condor Verlag mehr als drei Jahre später im ersten Fantastischen Vier-Taschenbuch. Und ich kann mich noch gut erinnern, wie ich als Erstleser im Grundschulalter die coolen Bilder mit dem bärtigen Ding im Piratenkostüm und den dürftigen Text in den Sprechblasen förmlich in mich hineinsaugte und einfach nur fasziniert und begeistert war.
Die Neuauflage ist natürlich kein Vergleich zur schmalen Condor-Präsentation. Dennoch mutet die Hachette-Version etwas komisch an. Zwar wurde der Fehler aus Marvel Klassik Bd. 4, den Panini anno 1998 einbaute, behoben. Nämlich, dass die Story fälschlich mit Teil 6 statt Teil 1 beginnt. Und die neue Farbgebung orientiert sich grob an den Marvel Masterworks-Softcovern, aber mit dem Schwarzfilm ging wohl irgendetwas schief, da sämtliche Linien sehr dick ausfallen und Dr. Doom auf der ersten Seite zum größten Teil in Schwarz getüncht erscheint. Dennoch macht es Spaß und es ist eine wahre Freude, diese Geschichte mal wieder lesen zu dürfen.
Der Hauptteil des Hardcovers ist den "Books Of Doom" gewidmet. Marvels preisgekrönter Star-Autor Ed Brubaker lässt Victor von Doom sein Leben in Form eines Interviews in Rückblicken wiedergeben. So erfährt der Leser, wie der Superschurke zu dem wurde, was er ist. Eine schöne Reflektion, die 2006 im Original als eine sechs Hefte umfassende Mini-Serie erschien. Hierbei dürfte es sich bei der Hachette-Fassung um die deutsche Erstveröffentlichung handeln. Zumindest ist mir keine andere bekannt. Als Bonusmaterial gibt es wie immer Hintergrundinfos und eine Zusammenstellung einiger herausragender Doc Doom-Titelbilder von 1966 (Jack Kirby, Fantastic Four) bis 2015 (Alex Ross, Secret Wars). Wenn sich da das Premium-Abo für zusätzlich 1 EUR pro Buch nicht lohnt…