Montag, 17. Juni 2024

Harte Nüsse: EKS Almanah broj 79 - Daredevil #36

EKS Almanah war ein in Serbien gedrucktes Magazin, dessen Inhalt ein Sammelsurium aller möglichen Comic-Serien beinhaltete. Neben franko-belgischen Material aus dem Hause Dupuis erschienen regelmäßig auch DCs Superman und Batman. Später kamen Spider-Man und Shang Chi aus dem Hause Marvel hinzu. Zwischen 1975 und 1989 wurden weit mehr als fünfhundert Ausgaben veröffentlicht. Anfangs vollfarbig, doch schon bald innen schwarzweiß, sah man die Helden oftmals in seltsamen Farben auf den Titelbildern aus Ex-Jugoslawien.

So auch Daredevil bei seinem Auftritt in EKS Almanah Nr. 79. Wie schon in den 1960er Jahren innerhalb der Reihe Lale Strip, verpasste ihm der Verlag Dečje novine ein babyblaues Kostüm. Das EKS Almanah-Heft mit Daredevil #36 taucht nur sehr selten auf.


Harte Nüsse: Organic Gardening April 1993

Als "Aprilscherz" veröffentlichte das Heimgarten-Magazin Organic Gardening anno 1993 eine besondere Ausgabe mit einem Hommage-Cover nach Jack Kirbys Fantastic Four #1. Al Milgrom und Ron Frenz lieferten ein Titelbild, bei dem das Heldenteam gegen das Monster aus der Erde kämpfte, sich gleichzeitig aber Sorgen um die Anpflanzung verschiedener Gartengemüse machte. Das Heft ist nicht einfach zu bekommen.


Freitag, 31. Mai 2024

Daredevil #7 im gelben Kostüm?

Wo liegt die Erklärung? Während in Deutschland, Italien und Holland DD von Anfang an im roten Dress gekleidet daherkam, blieb er in Skandinavien wie im US-Original zunächst gelb. Daredevil #7 führte die seinerzeit neue rote Bekleidung des Teufelskerls ein. In Schweden hatte Centerförlaget die chronologische Reihenfolge nicht eingehalten und brachte nach zwei Heften im Jahr 1966 als Nr. 1/1967 Daredevil im gelben Dress gegen Namor den Sub-Mariner. Dieses Heft diente dem dänischen Verlag Interpresse als Vorlage für seine Nr. 8.

Allerdings hatte man davon Wind bekommen, dass der I.K. Verlag (Illustrerede Klassikere) seinen Druckverbund der Hit Comics ausweitete und Spider-Man und Co. auch in Dänemark verkaufen wollte. Deshalb wurden Daredevil #16 und 17 mit Gaststar "Edderkoppen" als dänische Dæmonen Nr. 5 und 6 rasch vorgezogen. Dadurch lief einiges aus dem Ruder. Am Ende erschien DD #7 als dänische Nr. 8 mit Daredevil im besagten gelben Kostüm.

Diese kleine Sensation und die deutlich kleinere Druckauflage machen das dänische Heft für die internationalen Comic-Jäger und Sammler besonders interessant. Dagegen sind die Pendants aus anderen Ländern wie Holland schon fast langweilig.


Donnerstag, 30. Mai 2024

Woher stammt das Titelbild von DIE FANTASTISCHEN VIER Nr. 1 ?

Es existiert eine Bleistiftzeichnung von John Romita sr., welche Marvel USA offensichtlich nicht verwendet hat. Anno 1973 war Medusa Teil des FV-Teams während Susan Storm eine mehrmonatige Pause einlegte (in Condor FV Taschenbuch Nr. 5 oder im FV-Panini-Schuber nachzulesen). Eventuell handelt es sich auch um eine verworfene Skizze für die Marvel Treasury Edition #2. Wegen der Nachdrucke im Inhalt passte Medusa ebenso wenig aufs Cover wie bei der deutschen Ausgabe. Deshalb wurde sie durch Sue von Fantastic Four #67 (gezeichnet von Jack Kirby) ersetzt.

Im Januar 1974 erschien der erste Teil von Fantastic Four #1 mit dem oben beschriebenen Covermotiv bei Williams als FV Nr. 1. Pencils: John Romita sr., Inks: unbekannt. Das Lettering stammt von Chefredakteur Remos Frau Ursula Mordek. Allerdings dürften die Tuschezeichnungen eher nicht oder nur zum Teil von ihr stammen, da die Fackel einfach zu professionell aussieht. Für die Verlagswerbung, z.B. in Form von Postern, bildete der Williams Verlag stets das Motiv von FV Nr. 2 ab, welches dem Original Fantastic Four #1 entspricht.

Interessant ist, dass vier Jahre später für die skandinavischen Erstausgaben dasselbe Titelbild verwendet wurde. Die Hefte für Schweden, Norwegen und Dänemark wurden gemeinsam gedruckt und nur der schwarze Druckfilm für das jeweilige Land angepasst. In Dänemark findet man häufig beschnittene Exemplare, die zusammen mit Edderkoppen Nr. 1 (d.i. Spider-Man) als Sammelbände mit neuem Umschlag verkauft wurden.

Mehr zu Die Fantastischen Vier Nr. 1

https://dassagtenuff.blogspot.com/2021/01/zweimal-gleich-ist-nicht-dasselbe.html


Donnerstag, 16. Mai 2024

Harte Nüsse: Raccolta Super Eroi No. 1

Selbst in schlechtem Zustand ist der erste Spider-Man Sammelband aus Italien kaum aufzutreiben. Und wenn, dann nur sehr teuer. Das Besondere ist nicht der Inhalt, sondern das Cover mit dem Motiv von Amazing Fantasy #15, der ersten Spider-Man Ausgabe in den USA.

Während man fast alle anderen Super Eroi Sammelbände für meist wenige EUR erwerben kann, scheint die Nummer 1 wie vom Markt gefegt. Die Preise liegen bei mindestens 120 Euro für Exemplare in schlechtem Zustand. Für einen guterhaltenen Sammelband dürfte der Preis nach oben offen sein. Enthalten sind übrigens drei italienische Spider-Man Einzelhefte ohne Cover.


Harte Nüsse: Hulk Nr. 1 von Williams


875 EUR erzielte unlängst ein Hulk Nr. 1 von Williams in sehr gutem Zustand bei einer Internetauktion. Vor anderthalb Jahren war die Erstausgabe des grünen Riesen fast nicht zu bekommen, auch nicht in schlechteren Zuständen. Der Grund ist, dass der Hulk auf dem Cover der deutschen Startnummer grün eingefärbt wurde. In den USA war er zu Anfang grau, was wohl zu Problemen beim Druck führte und die Kolorierung für nachfolgende Ausgaben geändert wurde. Für die internationale Sammlerszene ist unsere Nr. 1 deshalb besonders interessant.

Zwar gibt es auch eine ähnlich kolorierte Ausgabe aus Großbritannien, diese ist jedoch eher als Jubiläumsnummer zu sehen, mit einer damals aktuelleren Hauptstory anstatt der Original-Entstehungsgeschichte aus Hulk #1 im Inhalt.

Die am schwierigsten zu bekommende deutsche Version dürfte weiterhin der Williams-Sammelband mit dem roten Hulk auf der ersten Innenseite sein. Von diesem Fehldruck, der anno 1974 während der Produktion korrigiert wurde, sind nur zwei Exemplare bekannt.


Harte Nüsse: Hit Comics Nr. 99 ohne Preisüberkleber?

Es gibt ein paar Hefte, bei denen es sehr schwierig ist, gewisse Varianten zu bekommen. Hit Comics Nr. 99 markiert den Übergang von Tales To Astonish zu Hulks zweiter eigener Serie. In den USA wurde die Nummerierung fortgesetzt und Hulk startete mit #102. Durch die heftigen Preise der US-Originale wurden in den letzten Jahren auch die "foreign editions" interessant. Diese beginnen bei den in den USA für Großbritannien mitgedruckten Pence-Varianten und hören nicht vor Ausgaben für Indien, Israel, Libanon, Südafrika oder Australien auf.

Kürzlich erreichte ein Hulk Nr. 1 von Williams in sehr gutem Zustand einen Erlös von 875 EUR auf ebay. Dem Bleistiftvermerk auf der Rückseite zufolge hatte der Käufer irgendwann mal 10 DM dafür bezahlt. Der Grund für den hohen Preis ist der vom Williams Verlag grün kolorierte Hulk, der das Heft für internationale Sammler interessant macht. Im Original ist der Koloss grau.

Doch zurück zu Hulk #102. Dieses Heft erschien zwei Monate bevor der Bildschriftenverlag den Verkaufspreis der Hit Comics auf 1.- DM erhöhte. Dadurch ist es schwer, Exemplare ohne Preisüberkleber zu finden, da der bsv seine eigene Vertriebsflotte hatte, die die Hefte an den Verkaufsständen regelmäßig austauschten. Manche der Preiskleber sind so schief angebracht, dass man annehmen kann, dass diese direkt am Regal oder Verkaufsständer aufgeklebt wurden.

Hinzu kommt, dass es diesen bestimmten "Halk", wie der bsv ihn entsprechend der Phonetik nannte, kaum in Topzuständen gibt. Ein Heft ohne Preisüberkleber kann auch in mittlerem Zustand 60 bis 80 EUR bringen, wenn man den richtigen Käufer findet. Interessanterweise liegt der Verkaufspreis der im bsv-Druckverbund mitproduzierten niederländischen Variante in etwa derselben Höhe, allerdings nur im Topzustand.